Narzissmus entlarvt: Alle Ursachen, Symptome und Verhaltensweisen, die Du über Narzissten wissen musst

Wenn Du einen kompletten Überblick über den Umgang mit Narzissten einer Liste suchst, bist Du hier richtig. 

Ich habe für Dich die wichtigsten Informationen zu Ursachen, Symptome und Konsequenzen des Narzissmus hier zusammengetragen. 

Verschaffe Dir jetzt und hier auf dieser Seite einen Überblick:

Narzissmus in Beziehungen

Definition - Was versteht man unter Narzissmus?

Narzisstische Persönlichkeitsstörung 

Der Begriff Narzisst ist die umgangssprachliche Verwendung von Menschen mit Charaktereigenschaften einer Person mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung. Der Einfachhalt halber werden im folgenden die Begriffe Narzisst und Narzissten als synonym für Personen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung sowie der weiblichen Form Narzisstinnen verwendet.

Persönlichkeitsstörung (PS) Bedeutung

Doch was ist eine Persönlichkeitsstörung? Grundsätzlich gibt es neun Persönlichkeitsstörungen, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmale in drei Gruppen eingeteilt sind. 

Gruppe A: 

Merkmale: sonderbar, exzentrisch  

Störungsbilder: paranoid, schizoid

Gruppe B: 

Merkmale: dramatisch, emotional, launisch

Störungsbilder: histrionisch, narzisstisch, dissozial und Borderline

Gruppe C:

Merkmale: ängstlich, fürchtend

Störungsbilder: selbstunsicher, abhängig, zwanghaft

Die narzisstische Persönlichkeitsstörung gehört der Gruppe B an. Wichtig an dieser Stelle ist zu verstehen, dass eine PS selten isoliert einhergeht. Oft sind es Mischformen aus verschiedenen PS, wobei meistens eine überwiegt. 

Für die Diagnose ist wichtig zu wissen, dass eine PS in der Kindheit oder Jugend beginnt und dann auf Dauer bestehen bleibt. Sie tritt also nicht erst plötzlich im Erwachsenenalter auf, sondern ist früh entstanden.

Diagnose der Narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Im DSM 5, dem amerikanischen Manual zum Diagnostizieren psychischer Erkrankungen, wird unter neun verschiedenen Formen von Persönlichkeitsstörungen unterschieden, eine davon ist die narzisstische Persönlichkeitsstörung. Laut diesem diagnostischen Manual müssen von den folgenden Kriterien für die narzisstische Persönlichkeitsstörung mindestens fünf erfüllt sein:

  1. Grandiosität: Charismatisch, ansteckende Begeisterung für sich, seine Umgebung, was er macht. Attraktiv.

  2. Grenzenlose Phantasien: Wunsch nach Anerkennung, beeindruckende Vorstellungen von sich selbst, die an der Realität vorbeigehen.

  3. Hält sich für besonders: völlige Überzeugung von sich selbst, daher muss das Umfeld auch wichtig und besonders sein.

  4. Benötigte Bewunderung: Es geht nicht um Liebe (auf Augenhöhe), sondern darum, hierarchisch bewundert zu werden.  

  5. Anspruchsdenken: Kann sich schwer an Regeln halten. Hat aber hohe Erwartungen an andere und möchte besser behandelt werden. 

  6. Ausbeutung: In zwischenmenschlichen Beziehungen nutzt er andere, um seine Ziele zu erreichen. Auf der Suche nach Vorteilen. "Wenn Du das für mich machst, hast du diesen Vorteil.

  7. Mangel an Empathie: Ist nicht bereit die Emotionen und Bedürfnisse seiner Mitmenschen zu fühlen. (Können ist da, sonst wäre manipulatives Verhalten nicht möglich, im Gegensatz zu Autisten, die können und wollen nicht manipulieren). 

  8. Neid: Ist neidisch auf andere und hat die Vorstellung andere sind neidisch auf ihn. "Alle beneiden mich".

  9. Arroganz: Sie zeigen arrogante, hochmütige Verhaltensweisen oder Ansichten.



Alltags-Narzissmus - narzisstische Persönlichkeitszüge in uns allen

Fast jeder von uns bringt mit dem eigenen Verhalten verschiedene Ausprägungen von Alltags-Narzissmus mit. Entweder taucht Narzissmus punktuell auf oder eine der oben genannten Eigenschaften tritt je nach Persönlichkeitsstil mehr hervor. Manchmal ist es Mangel an Empathie, manchmal übertriebene Eitelkeit und Selbstbewunderung. Dennoch sind nicht alle diese Eigenschaften soweit vorhanden, dass sich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung diagnostizieren ließe.

Narzissmus-Typen

Grandios-maligner Narzissmus 

Dieser Typus wird auch als der bösartige Subtyp der narzisstischen Persönlichkeitsstörung bezeichnet. Er kennt nur ein Ziel: den eigenen Nutzen. Dafür setzt er im Extremfall ohne Empathie alle Mittel ein. Der maligne Narzissmus kombiniert Egozentrik mit Aggression und antisozialem Verhalten bis hin zum Verfolgungswahn (Paranoia). Diktatoren wie Hitler oder Stalin gelten als Beispiele für maligne Narzissten.

Exhibitionistischer Narzissmus 

Dieser Typus wird auch als offener Narzissmus bezeichnet. Narzissten des exhibitionistischen Typs sind häufig sehr leistungsfähig. Sie erreichen hochgesteckte Ziele und passen perfekt in die Leistungsgesellschaft. Exhibitionistische Narzissten setzen sich gerne groß in Szene. Anderen gegenüber sind sie kühl und arrogant. 

Vulnerabel-Fragiler Narzissmus

Oder auch verdeckter Narzissmus genannt, wirkt auf den ersten Blick nicht wie eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Betroffene mit diesem Subtyp erscheinen eher depressiv und ängstlich. Kritik oder Fehlschläge kränken das Selbstwertgefühl dieses Typs unverhältnismäßig stark. Die Reaktion darauf ist defensiv, richtet sich aber gegen die eigene Person und nicht nach außen auf andere Menschen. Personen mit vulnerabel-fragilem Narzissmus leiden oft stark an ihrer Störung und suchen wegen Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen häufiger therapeutische Hilfe auf. 

Ursprung des Begriffs Narzissmus

Übrigens geht der Begriff "Narzissmus" auf die Gestalt des Narziss aus der griechischen Mythologie zurück. Narziss war ein schöner Jüngling, der aus lauter Selbstverliebtheit die Liebe anderer zurückwies und sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte.

Geschlechtsspezifische Aspekte Männer & Frauen

Narzissmus wird eher mit männlichen Themen wie Macht, Einfluss, Selbstverliebtheit, Selbstüberschätzung und mangelnder Empathie assoziiert. Entsprechend zeigen Studien zur Häufigkeit narzisstischer Ausprägungen, dass 75 % aller narzisstischen Patienten, deren Persönlichkeitsstörung nach den DSM-Kriterien diagnostiziert wurde, männlich sind, da Frauen häufiger den vulnerablen narzisstischen Typus aufweisen. Deswegen sind Frauen in Studien auch unterrepräsentiert, denn die Studien bilden häufig nur die grandiose Form ab. 

Auch wird bei Frauen häufiger eine histrionische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, statt einer narzisstischen, gemäß den Vorurteilen: Männer sind grandios, Frauen hysterisch.

Weiblicher Narzissmus

Narzisstinnen legen viel Wert auf ihr Äußeres, neigen aber dazu, sich hässlich und unattraktiv zu fühlen. Es besteht eine Diskrepanz zwischen dem äußeren Auftreten und dem inneren Erleben. Narzisstinnen fliehen vor Nähe und Liebe, obwohl sie sich danach sehnen. Sie sind gefangen in dem Konflikt die Rolle „Ich bin toll“ zu spielen, um Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen, aber fühlen sich dabei elend und depressiv und stoßen andere von sich weg. Sie erleben sich gegensätzlich und schwanken zwischen Größenwahn und Minderwertigkeit hin und her. Ihre Selbstzweifel und Unsicherheiten sind hinter einer selbstbewussten, arroganten Fassade verborgen. Durch äußere Attribute und und Etwas-Besonderes-Sein gleichen sie ihre Minderwertigkeitsgefühle aus. Machen sie jedoch einen Fehler, werten sie sich selbst vollständig ab und fühlen sich unfähig und falsch.

Männlicher Narzissmus

Männlich-narzisstische Menschen sind stark Ich-bezogen. Ihre Interessen sind vorangestellt, sie sprechen am liebsten über sich und sind besserwisserisch. 

Andere zu kontrollieren und über sie zu bestimmen, sind wesentliche Merkmale ihrer Persönlichkeitszüge. Männlich-narzisstische Menschen sehen sich als Mittelpunkt der Welt. Wenn sie ihren Charme einsetzen, sind sie freundlich und zugewandt, aber nur solange sie etwas dafür wollen. Wenn sie das nicht bekommen oder gar kritisiert werden, gehen sie aus dem Kontakt und suchen sich ein anderes Opfer. Sie streben danach, immer die besten zu sein, Erfolg zu haben, um ihren Wert durch Bewunderung und Ansehen zu stabilisieren. Sie kompensieren Unsicherheiten durch überzogene Selbstdarstellung auf der Suche nach Bewunderung und Anerkennung. Durch ihre Ausstrahlung ziehen sie viele Anhänger und Bewunderer an und sie stehen im Mittelpunkt. Sie sind eloquent, weshalb ihnen ein hohes Maß an Kompetenz zugesprochen wird. 

Männlicher und weiblicher Narzissmus


Differenzialdiagnose und Abgrenzung

Andere Persönlichkeitsstörungen

Von Persönlichkeitsstörungen spricht man, wenn die Persönlichkeitsmerkmale, bestehend aus Wahrnehmungs-, Reaktions- und Beziehungsmustern, so ausgeprägt, rigide und unangepasst werden, dass sie die Betroffenen sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld einschränken. Hier folgen alle Störungen:

  1. Paranoide Persönlichkeitsstörung: Die Hauptmerkmale dieser Störung sind Misstrauen und Argwohn. Betroffene sind häufig misstrauisch gegenüber anderen Personen und glauben, dass sie ihnen schaden wollen. Sie haben oft Schwierigkeiten, enge Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und fühlen sich einsam.

  2. Schizoide Persönlichkeitsstörung: Die Hauptmerkmale dieser Störung sind soziale Isolation und emotionale Kälte. Betroffene haben oft kein Interesse an sozialen Kontakten und ziehen sich daher häufig zurück. Sie fühlen sich oft einsam und haben keine enge Beziehung zu anderen Menschen.

  3. Histrionische Persönlichkeitsstörung: Die Hauptmerkmale dieser Störung sind Aufdringlichkeit und dramatische Verhaltensweisen. Betroffene versuchen häufig, die Aufmerksamkeit anderer Menschen auf sich zu lenken und reagieren sehr sensibel auf Kritik oder Ablehnung. Sie neigen dazu, ihr Verhalten in unangemessen dramatischer Weise zu übertreiben und haben oft Schwierigkeiten, enge Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen.

  4. Antisoziale Persönlichkeitsstörung: Die Hauptmerkmale dieser Störung sind mangelndes Einfühlungsvermögen, Aggressivität, Impulsivität und Missachtung der Rechte anderer. Die Betroffenen haben oft Schwierigkeiten, ihre Wut zu kontrollieren, und gehen oft bis zum Äußersten, um ihre eigenen Wünsche zu befriedigen. Sie zeigen oft keine Reue oder Schuldgefühle, wenn sie andere Menschen verletzen, und nehmen wenig Rücksicht auf die Gefühle anderer.

  5. Borderline-Persönlichkeitsstörung: Diese Störung zeichnet sich durch Instabilität in Bezug auf Gefühle, Gedanken, Verhalten und Beziehungen aus. Betroffene erleben oft starke Stimmungsschwankungen, die unvorhersehbar und intensiv sein können. Sie haben auch Schwierigkeiten, enge Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, weil sie Angst haben, verlassen zu werden. Außerdem können die Betroffenen auch zu riskantem Verhalten neigen und Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu regulieren.

  6. Anankastische Persönlichkeitsstörung: Personen mit dieser Störung haben ein starkes Bedürfnis nach Ordnung und Struktur sowie nach dem Einhalten von Regeln und Verpflichtungen. Sie können sehr streng mit sich selbst oder anderen sein, was dazu führen kann, dass sie unzufriedene Beziehungen führen.

  7. Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung: Die selbstunsichere oder ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung betrifft etwa 3-5% der Allgemeinbevölkerung. Die betroffenen Menschen sind schüchtern, gehemmt und unsicher in vielen zwischenmenschlichen Situationen und isolieren sich aus Angst vor negativer Bewertung, Kritik oder Zurückweisung. Sie erleben sich selbst als minderwertig und meiden daher Kontakt zu anderen Menschen. Von anderen Menschen hingegen werden sie häufig als Freunde und Helfer geschätzt, weil sie oft sehr sensibel, feinfühlig und rücksichtsvoll sind.

  8. Dependente Persönlichkeitsstörung: Betroffene der dependenten Persönlichkeitsstörung suchen unnatürlich intensive Abhängigkeiten von anderen Menschen. Sie haben große Angst davor, allein zu sein oder ablehnend behandelt zu werden, auch treffen sie nicht gerne Entscheidungen.

Soziopath und Narzisst

Wie der Narzisst ist der Soziopath empathielos, gefühlskalt und selbstbezogen. Sie beide haben Mangel an Mitgefühl und fehlendes Interesse an anderen Menschen. Beide lügen und manipulieren. Doch was einen Narzisst von einem Psychopathen unterscheidet, ist sein starker Wunsch, im Rampenlicht zu stehen, sich selbst reden zu hören und sich selbst immer und überall bestätigt zu sehen. Psychopathen dagegen treten auch mal in den Hintergrund oder passen sich an, wenn es für sie von Vorteil ist. 

Begleiterkrankungen einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Begleitend zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung (NPS) können bei Betroffenen Depressionen, bipolare Störungen, Somatisierungsstörungen, ADHS, Suchterkrankungen, Essstörungen und andere Persönlichkeitsstörungen auftreten. Patienten mit NPS sind häufig selbstzerstörerisch und können soziale Phobien entwickeln. Sie haben auch häufig Probleme mit der Impulskontrolle und neigen dazu, schnell wütend zu werden.

Narzisstische Persönlichkeitsstörung und Suizidalität

Von der narzisstischen Persönlichkeitsstörung Betroffene weisen vergleichbar hohe Suizidraten auf. Etwa jeder zehnte Mensch mit krankhaftem Narzissmus verübt Suizid. Vor allem Kränkungen und Niederlagen können zu einer suizidalen Krise führen. 

Ursachen für die Entstehung einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung

Frühe Kindheit und Jugend 

Die Narzisstische Persönlichkeitsstörung entsteht aus einer Wechselwirkung verschiedener Faktoren. Die Gene haben bei der Narzisstischen Persönlichkeitsstörung einen größeren Einfluss als bei anderen Persönlichkeitsstörungen, es spielen aber auch Umwelteinflüsse eine wichtige Rolle.

Erziehung

Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung wurden von ihren Eltern vergöttert und auf ein Podest gestellt. Die Eltern überschätzten die Bedeutsamkeit ihres Kindes, lobten es übermäßig und stellten permanent die Bedeutsamkeit des Kindes im Vergleich zu anderen Kindern hervor. Häufig ging beides mit einer sofortigen Bedürfnisbefriedigung einher, sodass die Kinder es nicht gelernt haben Wünsche und Erwartungen auszuhalten und keine Frustrationstoleranz entwickelt haben. Sie haben keine angemessenen Grenzen kennengelernt. 

Narzissmus entsteht in Kindheit und Jugend

Verhalten von Narzissten

Verhalten gegenüber anderen

  1. Sie versuchen immer die Kontrolle zu behalten: Du wirst korrigiert und kritisiert, wenn Du etwas machst.

  2. Sie verhalten sich missbilligend: Ein Augenrollen oder ein herablassender Blick, der dich wissen lässt, dass sie dir einen Gefallen tun, dich zu tolerieren.

  3. Sie hänseln Dich für deine Schwächen: Sie finden einen Weg selbst, wenn Du nichts falsch getan hast, alleine dass Du etwas anders machst als andere, reicht ihnen, um sich darüber lustig zu machen.

  4. Sie reden über Dich in der dritten Person.

  5. Sie machen sich selbst in ihren Erzählungen groß: Meistens stellen sie sich in einem Licht dar, indem sie größer und überlegener sind. Dafür machen sie andere Menschen in ihren Erzählungen klein. 

  6. Fragen kritische, rhetorische Fragen: Zum Beispiel, "Warum hast du den Tisch auf diese Weise gedeckt?", "Wieso hast du diese Hose an?". Der einzige Zweck dieser Fragen, ist es dich inkompetent zu fühlen.

  7. Sie teilen keine Empathie und Unterstützung.

  8. Sie respektieren deine Grenzen nicht: Narzissten denken, sie wüssten, was das Beste für dich ist. Sie werden Entscheidungen über deinen Kopf hinweg treffen.

  9. Sie teilen deine Vorhaben nicht: Euer Verhältnis ist einseitig. Sie entscheiden, was wo getan wird und wie lange.

  10. Sie kommentieren ungefragt oberflächliche Beobachtungen: "Deine Haare stehen heute ab.", "Du isst immer so schnell.", "Du solltest mal wieder neue Schuhe kaufen." Diese Kommentare zielen darauf ab, Dich zu verunsichern, verpackt als ob sie sich kümmern würden.

  11. Sie vergleichen Dich mit anderen: Sie werden hervorheben, dass jemand anderes etwas besser kann als du, sie messen Dich und Deinen Wert.,

Wie Narzissten ihre Opfer behandeln

Interaktionsmuster: Was Opfer von Narzissten erleben

  1. Narzissten freunden sich schnell an und idealisieren ihr Gegenüber: Sie machen Dir schnell klar, wie besonders Du bist und dass eure Begegnung einer Seelenverwandtschaft gleicht. Nur Du kannst sie verstehen.

  2. Love Bombing: Wie in einem Liebesmärchen wirst Du vom Narzissten vergöttert und mit Liebe überschüttet. Begleitet von kleinen und großen Gesten und Geschenken, wirken Narzissten wie die perfekten Partner. Solange der Narzisst mit diesem Verhalten bekommt, was er sich erhofft. Fühlt er sich seines Opfers sicher und dieses handelt entgegen der Wünsche und Vorstellungen des Narzissten, folgt die “Bestrafung” durch verbale Attacken und Rückzug.

  3. „Gaslighting“: Bedeutet, dass der Narzisst versucht, andere Menschen zu manipulieren und ihr Verhalten zu kontrollieren. Dies wird erreicht, indem die narzisstische Person versucht, die Realität des Opfers zu verzerren und es dazu zu bringen, an seinem Verstand zu zweifeln. Narzisstische Gaslighting-Taktiken umfassen Lügen und Verdrehungen der Wahrheit sowie die Schuld des Opfers für Dinge übernehmen lassen, die nicht ihre Schuld sind. Die Auswirkungen von Gaslighting durch Narzissten können schwerwiegend sein und dazu führen, dass Betroffene an ihrem Verstand zweifeln und an ihrer Fähigkeit leiden, Entscheidungen zu treffen oder mit ihrer Umwelt zu interagieren.

  4. Victim Blaming: Victim Blaming ist eine Form der Schuldzuweisung, bei der das Opfer eines Verbrechens oder einer anderen unangemessenen Handlung vollständig oder teilweise für den ihm zugefügten Schaden verantwortlich gemacht wird. Narzissten nutzen Victim Blaming, indem sie versuchen, die Schuld für ihr Verhalten auf andere zu schieben. Sie versuchen das Opfer als schuldig darzustellen und sein Verhalten in Frage zu stellen, um ihre eigenen Fehler zu vertuschen. 

  5. Entwertung: Nach Love Bombing bzw. der Idealisierung, wenn sie endlich die Sympathie ihrer Opfer haben, folgt die Entwertung. Narzissten entwerten andere Menschen auf verschiedene Arten. Zum Beispiel können sie ihre Mitmenschen öffentlich beschämen oder herabsetzen. Oder sie können subtilere Methoden anwenden, wie beispielsweise die Nichtbeachtung der Gefühle oder Bedürfnisse anderer. Einige Beispiele für Entwertung durch Narzissten sind: Unterbrechungen von Gesprächen, Kritik oder spitze Bemerkungen, die manchmal auch als Scherz verpackt sind und die Verweigerung die Leistung anderer anzuerkennen. Narzissten entwerten, wenn sie selbst gekränkt oder unsicher sind und wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlen. 

  6. Soziale Isolation: Ein Narzisst isoliert seine Bezugspersonen gerne von ihrem sozialen Umfeld. So erlangen sie Kontrolle über die Person. Diese hat niemanden mehr an den sie sich wenden kann. Damit ist sie dem Narzissten ausgeliefert und muss ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Sie kann auch mit niemandem darüber reden, was ihr in der Beziehung mit dem Narzissten widerfährt. Diese Isolation kann auf verschiedene Weisen erfolgen: Der Narzisst kann seinen Partner dazu bringen, seine Freunde und Familienangehörigen zu meiden oder ihn daran hindern, neue Beziehungen aufzubauen. Oft wird er schlecht über das Umfeld reden oder Zwietracht säen. Des Weiteren wird er versuchen, den Partner / die Partnerin abzuschotten, indem er sie / ihn von sozialen Aktivitäten fernhält. Oder der Partner / die Partnerin wird beschuldigt, nicht genug Zeit mit dem Narzissten zu verbringen oder sich nicht genug um ihn zu kümmern. Die Isolation des Opfers ist ein Mittel des Narzissten, um Macht und Kontrolle über den anderen auszuüben. Darüber hinaus sind die Betroffenen oft in einer dissoziierten Schockstarre, dass sie ohnehin Mühe haben mit der Umwelt in einer gesunde Interaktion zu treten. 

  7. Toxisches Schweigen (silent treatment): Durch das Einfrieren von Kommunikation und die Verweigerung, auf eine Person zu reagieren, versuchen Narzissten andere Menschen zu verunsichern und zu kontrollieren. Narzissten wenden Silent Treatment an, um ihre Opfer zu demütigen und sich selbst besser zu fühlen. Sie benutzen es als Waffe gegen Menschen, die ihnen nicht gehorchen oder nicht so handeln, wie sie es erwarten. Es ist eine passive aggressive Taktik, die dazu dient, andere unter Druck zu setzen und ihnen Angst vor dem Verlust des narzisstischen Partners oder Freundes machen soll.

  8. Spiel mit den Gefühlen: Wer von einem Narzissten umgeben ist, wird viele verschiedene intensive Gefühle wahrnehmen. Darunter sind Scham, Angst, Panik, Schuldgefühle, Einsamkeit oder das Gefühl verrückt zu sein. Geschickt manipulieren Narzissten ihre Mitmenschen, um sie stärker an sich zu binden.  

  9. Manipulation: Trifft ein Narzisst auf einen Partner / eine Partnerin mit Helfersyndrom, kann er dies geschickt für sich nutzen. Dann geht er in die Opferhaltung und zeigt sich traurig, krank, bedürftig und hilflos. Das Gegenüber fühlt sich gebraucht und animiert, zu helfen.

  10. Energielosigkeit: Die Betroffenen leiden an depressiven Verstimmungen und niedrigem Selbstwert, sie fühlen sich wie gelähmt, sind unentschlossen und unfähig, kleinste Entscheidungen zu treffen. Sie fühlen sich in der Situation gefangen. 

  11. Alarmbereitschaft und Ängstlichkeit: Da die Betroffenen jeder Zeit mit Angriffen oder emotionalen Ausbrüchen rechnen, gehen sie aus Angst wie „auf Eierschalen“. Sie sind unsicher, ängstlich, vorsichtig und vermeiden jeden kleinen Fehler. Nicht selten leiden sie unter Schlafproblemen aufgrund der erhöhten Alarmbereitschaft im vegetativen Nervensystem. 

Narzissten machen ihre Opfer klein

Wer wird Opfer von Narzissmus

Emotional intelligente Menschen

Menschen mit einer starken emotionalen Intelligenz, oder auch Empathen genannt, werden häufig in den Bann von Narzissten gezogen. Empathen sind gute Zuhörer*innen und schenken ihren Mitmenschen gerne viel Aufmerksamkeit. Sie haben starkes Bedürfnis sich mit anderen verbinden zu wollen, da sie leiden, wenn sie isoliert sind. Es ist für einen Narzisst leicht deren Knöpfe zu drücken. 

Menschen mit Sehnsucht nach Führung und Unterstützung

Betroffene haben in ihrem Leben oft Mühe, den Alltag zu bewältigen und sehnen sich deswegen nach Führung und Unterstützung. Sie lassen sich gerne von außen beeinflussen und haben Mühe Grenzen zu setzen. 

Emotionaler Missbrauch durch narzisstische Eltern

Emotionaler Missbrauch durch narzisstische Eltern

Folgen von emotionalem Missbrauch durch narzisstische Eltern

Wenn ein Kind narzisstische Eltern hat, kann das für die Entwicklung oftmals verheerende Folgen haben. Da Kinder ihre Eltern nicht in Frage stellen, kommt die Erkenntnis oftmals erst im Erwachsenenalter ans Licht. Die Folgen einer Erziehung durch narzisstische Eltern können unterschiedliche Ausprägungen annehmen:

  1. Geringes Selbstwertgefühl: Kinder narzisstischer Eltern entwickeln oft ein geringes Selbstwertgefühl, weil ihre Eltern sie ständig kritisieren, Perfektion verlangen und es ihnen an Mitgefühl und Empathie mangelt. Narzisstische Eltern neigen dazu, die Emotionen, Bedürfnisse und Leistungen ihrer Kinder nicht anzuerkennen. Sie können auch unangemessene Anforderungen an sie stellen, so dass sich das Kind überfordert, verwirrt und unzulänglich fühlt.

  2. Unsicherheit: Kinder von Narzissten fühlen sich oft unsicher, weil es ihren Eltern an Einfühlungsvermögen und Fürsorge fehlt. Diese Kinder sind unter Umständen ständiger Kritik und unrealistischen Erwartungen ausgesetzt, was dazu führt, dass sie sich unzulänglich oder nicht gut genug fühlen. Außerdem können sie Schuldgefühle entwickeln, wenn sie eigenständiges Denken oder Verhalten zeigen.

  3. Probleme, Freundschaften oder Beziehungen aufrechtzuerhalten: Kinder von Narzissten haben oft Schwierigkeiten, Freundschaften und Beziehungen aufrechtzuerhalten, weil sie nicht über die Fähigkeit verfügen, ihre eigenen Emotionen zu regulieren und zwischenmenschliche Interaktionen zu steuern. Dies kann dazu führen, dass sie übermäßig sensibel oder zurückgezogen sind und Schwierigkeiten mit Themen wie Vertrauen, Kommunikation und Grenzsetzung haben.

  4. Posttraumatische Belastungsstörungen: Kinder von Narzissten können aufgrund des andauernden emotionalen Missbrauchs, dem sie ausgesetzt sind, an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) leiden. Narzissten neigen dazu, sehr kontrollierend zu sein und versuchen, ihre Kinder durch Drohungen, Anschreien oder sogar körperliche Misshandlung zu manipulieren.

  5. Hochgradig perfektionistische Züge: Kinder von Narzissten entwickeln oft sehr perfektionistische Züge, da ihre Eltern dazu neigen, Perfektion zu verlangen und sie ständig zu kritisieren. Dies kann dazu führen, dass Kinder die Einstellung entwickeln, dass nichts, was sie tun, jemals gut genug ist, und dass sie unangemessen hohe Anforderungen an sich selbst stellen mit dem Wunsch nach Erfolg, Bewunderung und Anerkennung.

  6. Selbstzerstörerische Verhaltensweisen: Kinder von Narzissten können als Folge des Traumas und der Unsicherheit, die ihre Eltern verursacht haben, selbstzerstörerische Verhaltensweisen wie Alkohol- oder Drogenmissbrauch, Essstörungen und anderen risikofreudigen Aktivitäten entwickeln.

  7. Essstörungen: Essstörungen können mit narzisstischen Eltern in Verbindung gebracht werden. Sie können sich nicht nur in Form von Fettleibigkeit oder starkem Untergewicht äußern, sondern auch durch Bulimie. Dies kann für eine Person ein Weg sein, die Kontrolle über ihre Umgebung zu erlangen, sich mächtig zu fühlen und Trost inmitten turbulenter Umstände zu suchen.

  8. Suizidalität: Kinder von Narzissten können aufgrund des ständigen emotionalen Missbrauchs, des Mangels an Einfühlungsvermögen und Fürsorge und der unangemessenen Erwartungen, die sie erleben, an Suizidalität leiden. Dies kann von mangelndem Selbstwertgefühl und einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit her rühren, das das Leben unerträglich erscheinen lässt.

Sich von Narzissten trennen

Anlaufstellen

Wenn Du bei der Trennung emotionale oder physische Gewalt befürchtest, suche dir Beratungsstellen, die Dich dabei unterstützen Dich zu trennen. Hier sind ein paar mögliche Anlaufstellen:


Weitere Maßnahmen

  1. Vorbereitung: Bereite dich sorgfältig vor. Sichere im Vorfeld wichtige Dokumente. Gib Freunden oder Nachbarn Bescheid. Lege dir Geld beiseite. Logge dich von allen Geräten aus. Überprüfe deine Mobilgeräte auf Tracker.

  2. Mehrere Anläufe: Manchmal kann es sein, dass Dir die Trennung nicht beim ersten Anlauf gelingt. Narzissten können sehr starke Überredenskünste haben und emotional manipulieren. Gib nicht auf.

  3. Verbündete: Suche Dir Verbündete, die Dich auf deinem Weg unterstützen. Die dich aufnehmen können oder sich nach Dir erkundigen. Menschen die Dir dabei helfen nicht nachzugeben.

Einsames isoliertes Narzissmus-Opfer

Heilung für Opfer von Narzissten

Von toxischer Scham heilen

Für viele Opfer von Narzissten wird Scham teil der Identität. Sie fühlen Scham, weil sie etwas wollen oder denken. Das Ziel ist es sich von dieser Scham Stück für Stück zu befreien.

Zur Realität wiederkehren

Wer jahrelang unter einer narzisstischen Diktatur gelitten hat, ist sehr wahrscheinlich von sich selbst dissoziiert und hat die Kontrolle über das eigene Leben und die Identität verloren. Daher ist es das Ziel mit sich selbst wieder in Kontakt zu kommen und die eigenen Gefühle und Bedürfnisse wieder zu spüren.

Die Gefühle in den Griff bekommen

Nicht nur die Scham muss wieder reguliert werden. Es ist wichtig wich der vollen Bandbreite der eigenen Gefühle wieder gewahr zu werden und sie zu integrieren, um wieder ein gesundes Selbstwertgefühl zu gewinnen. Zu Beginn wird es schwierig sein die intensiven Gefühle auszuhalten, aber mit der Zeit lässt der Schmerz nach und es wird einfacher.

Ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln

Wer eine gesunde Verbindung zu sich selbst aufgebaut hat und sich nicht mehr von den eigenen Gefühlen der Unzulänglichkeit überwältigen lässt, kann nun eine stabile Persönlichkeit entwickeln. Denn Manipulation von außen ist nicht mehr möglich.

Grenzen setzen

Wer ein gesundes Selbstbewusstsein ausgebildet hat, kann nun auch gesunde Grenzen setzen. Das wird fast von alleine geschehen. Wer sich im Kern kennt, wird diesen Kern beschützen - je stärker der Kern, desto stärker werden die Grenzen sein. Wenn andere Menschen diese Grenzen testen wollen, werden sie mit Deiner Stärke konfrontiert und damit aufgefordert respektvoll zu sein.

Den eigenen Leidenschaften nachgehen

Die Entwicklung neuer Hobbys kann eine Möglichkeit sein, die Kontrolle über dein Leben zurückzuerlangen und sich selbst neu zu entdecken. Neue Hobbys ermöglichen es Dir, Dich auf etwas zu konzentrieren, das für Dich von Bedeutung ist, und helfen Dir, dein Selbstwertgefühl wiederzufinden.

Suche Verbündete

Auf Deinem Weg der Genesung kann Psychotherapie sehr gut helfen wieder zurück zu Dir zu finden. Du lernst, dass Dir jemand emphatisch zuhören und deine Emotionen spiegeln kann. Damit hast du auch eine konstante Unterstützung auf deinem Weg der Heilung bei der du unzensiert einfach sein darfst, ohne Angst vor Ab- oder Bewertung haben zu müssen. Du darfst deine Gedanken aussprechen, Du kannst Deine Gefühle ausdrücken und Du darfst sie auch fühlen und da sein lassen. Und Du kannst Deine Wünsche und Träume äußern.

Und dann sind Freunde sehr wichtig, Menschen, die Dich nicht für ihre narzisstischen Zwecke benutzen, sondern Dich wertschätzen, die mit Dir lachen (anstelle Dich auszulachen), die Deine Grenzen achten. Freunde die auch in schwierigen Zeiten zu Dir halten und Dich auch annehmen, wenn Du negative Gefühle durchmachst.

Deine Stärken trainieren

Dich aus den Fängen einer toxischen Beziehung zu befreien, heißt auch wieder in Deine Kraft zu kommen und dein eigener Anführer zu werden.

Stelle Dich mutig neuen Herausforderungen und erlerne neue Fähigkeiten.

Verreise alleine: Organisiere deine eigene Reise, begebe dich an neue Orte mit fremden Kulturen. Begegne neuen Menschen und lerne Dich durch unbekannte Situationen zu navigieren.

Lerne eine neue Sprache: Eine neue Sprache zu lernen bedeutet sich auf eine neue Art und Weise zum Ausdruck zu bringen. Deine Persönlichkeit wird sich dadurch weiterentwickeln und deine Sicherheit weiter wachsen.

Lerne Kampfsport: Das Üben von Kampfsportarten kann Opfern helfen, Selbstvertrauen zu erlangen und Kontrolle über ihren Körper und ihren Geist zu gewinnen. Kampfsportarten bieten auch ein sicheres Umfeld, um Gefühle auszudrücken und gesunde Grenzen zu üben. Durch Kampfsport können die Opfer körperliche Kraft und Ausdauer entwickeln und emotionale Traumata verarbeiten.

Lerne ein Instrument zu spielen, fange eine neue Sportart an, setze Dich mit Technik auseinander... Ganz gleich welche Fähigkeiten Du ausprägst - Dich durch eine neue Herausforderung zu kämpfen und neue Kompetenzen aufzubauen wird dein Selbstbewusstsein stärken. Du wirst lernen, dass in Dir die Quelle für Kraft und Wissen steckt und dass du in der Lage bist neue Herausforderungen zu meistern.

Lerne in Beziehungen die Waage zu halten

Eine weitere Herausforderung wird sein, Deine Beziehungen so zu gestalten, dass sie sich die Waage halten. In der Beziehung zum Narzisst war vieles einseitig. Ihre Pläne hatten Vorrang, ihre Stimme war wichtiger. Wenn Du lange genug unter dem Einfluss eines Narzisst standest, bist nun gefordert deine Beziehungen ausgewogen zu gestalten. Jetzt ist es an der Zeit nicht mehr zu allem Ja zu sagen und immer nur zuzuhören. Suche Dir Beziehungen, in denen Dir zugehört wird -Menschen, die versuchen Deinen Gedanken zu folgen und dir mitfühlend zuhören, die Dir Raum geben, dich mitzuteilen und mit dir in Resonanz gehen.



Narzisstische Krise

Auslösende Faktoren

Eine narzisstische Krise tritt auf, wenn das Gefühl der Selbstherrlichkeit und Grandiosität einer Person in Frage gestellt wird. Dies kann passieren, wenn die eigenen hohen Erwartungen nicht erfüllt werden oder wenn sie von anderen nachhaltig kritisiert wird. Sie kann auch durch Kritik, finanzielle Not, das Auffliegen von Lügen, Misserfolge, Ausgrenzung oder Beziehungsprobleme ausgelöst werden.

Der Narzisst fühlt sich dann zu tiefst gekränkt und geschmäht und reagiert sehr Heftig mit Wut, Scham und Verzweiflung. Aufgrund des hohen Geltungsdranges kann es zu riskanten Verhaltensweisen und Straftaten kommen.

Selbstmordversuch und Amoklauf

In äußersten Fällen kann eine narzisstische Krise zu Selbstmord(versuchen) führen.

In einer Studie zum Thema "Amok an Schulen" fanden die Autoren bei 85 % der jugendlichen Täter Anzeichen von Narzissmus. Die Befunde legen nahe, dass Narzissmus an der Genese von zielgerichteten Gewalttaten beteiligt ist.

Heilung für Narzissten

Krankheitseinsicht

Die erste Hürde für die Heilung Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist die Krankheitseinsicht. Denn in der Regel wird die Krankheit von Narzissten als wenig störend angesehen, schließlich leidet überwiegend das Umfeld unter den Narzissten. Somit herrscht ein Mangel an Therapiemotivation vor.

Häufig führt nicht die PS selbst zum Aufsuchen einer Psychotherapie, sondern die begleitenden (komorbiden) psychischen Störungen. Sollte sich ein Narzisst jedoch in Behandlung begeben gibt es folgende


Therapiemöglichkeiten:

  1. Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)

  2. Gesprächspsychotherapie

  3. Kognitive Therapie

  4. Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

  5. Psychoanalyse

  6. Schematherapie

  7. Verhaltenstherapie (VT)

Kernthemen in Therapieverfahren

  1. Die Patienten lernen in ihre Selbstwertregulation zu bekommen. Sie hinterfragen die Motivation hinter ihren narzisstischen Verhaltensweisen und erkunden Zusammenhänge zwischen ihrem grandiosen und vulnerablen Selbst.

  2. Sie Empathiefähigkeit wird eingeübt, zum Beispiel indem die Patienten zum Beispiel in Rollenspielen die Perspektive anderer einzunehmen versuchen.

  3. Auch die Biographie der Patienten wird thematisiert.

  4. Der Therapeut/die Therapeutin eröffnet einen Raum in der therapeutischen Beziehung, in dem die Patient*innen erleben können schwach zu sein und sich verletzbar zu zeigen.







Quellen

https://umgang-mit-narzissten.de/die-5-wichtigsten-beduerfnisse-von-narzissmus-opfern/

https://www.narzissmus-verstehen.de/wissenschaftliche-studien-und-veroeffentlichungen-zum-narzissmus/

https://scholar.google.de/scholar?q=narzissmus+AND+studie+OR+statistik

https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/persoenlichkeitsstoerungen/krankheitsbilder/

https://blog.sozialdynamik.at/psychopath-oder-narzisst

https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/narzisstische-persoenlichkeitsstoerung

https://21kollektiv.de/zusammenbruch-narzisst/

https://www.psychologie-heute.de/leben/artikel-detailansicht/41618-narzissmus.html

https://baerbel-wardetzki.de/wp-content/uploads/2019/10/Weriblicher-und-m%C3%A4.Narzissmus-PID.pdf

https://gedankenwelt.de/der-tag-an-dem-du-entdeckst-dass-du-ein-opfer-narzisstischen-missbrauchs-bist/


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